DerModellbahnchecker
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Fleischmann BR 81:

 

Spätestens mit der Erscheinen des Hafenzugsets (864850) und der dazugehörigen Ergänzung (865850) hat das Modell der BR81 von Fleischmann doch bei vielen Mittelleiterfahrern für Aufsehen gesorgt.

Dabei können gegenüber dem heute nicht mehr zeitgemäßem Märklin Modell unzählige Details den Modellbahner erfreuen.

So wartet das Modell  mit vorbildlichen Nieten in verschiedenen Größen am Führerhaus, den Wasserkästen und dem Kohlenkasten auf. Am Kessel sind dicht gedrängt freistehende Ventile, Leitungen Verteilerarmaturen angebracht. Leider gibt es von diesem sehr schönen Modell der Fa. Fleischmann keine Wechselstromausführung.
Wer auf seiner „Wechselstromanlage“ oder digitalen Märklin-Anlage dennoch nicht auf dieses Fahrzeug verzichten will, dem bleibt nur der „Umbau“.
Viele „Märklinisten“ schrecken bei diesem Begriff  zurück, deshalb ist „Umrüstung“  vielleicht die bessere Formulierung.
Gerade bei diesem Modell gestaltet sich der Umbau doch relativ einfach, befindet sich doch im Gegensatz zu einer Schlepptenderlok  alles unter einem Lokgehäuse.
Auch haben die Fleischmann-Ingenieure schon ausreichend Platz für einen Decoder geschaffen.  Dank Schnittstelle ist auch die zügige Unterbringung  des  kleinen Decoders an der richtigen Stelle kein Problem.
Wichtig erscheint mir jedoch, möglichst die Veränderungen in einem geringen Rahmen zu halten. Insbesondere sollen Fräs- oder Anpassungsarbeiten so gering wie möglich ausfallen.  
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Wahl des Schleifers. Hierbei ist ein Modell zu besorgen, dass uns eine geringe Einbautiefe ermöglicht. Gerade bei Modellen, die über Zahnradverbindungen im Bodenbereich verfügen.
Bei meiner Suche bin ich bei LILIPUT fündig geworden. Dort gibt es unter der Ersatzteil-Nr.: L38991 einen Schleifer, der dieses optimal erfüllt.

An den gefalteten Enden ist dieser extrem dünn und der eigentliche Schleifer ist auf der „Sohle“ zudem leicht zu den Enden hin gebogen. Dies gewährleistet einen sehr leisen Betrieb. Im Gegensatz zu Märklin-Schleifern, kommen wir auf eine fast ½ so tiefe Einbauhöhe. Dadurch werden einige Umbauten an anderen Modellen erst möglich.
   

Und so geht es : (bei einigen Bildern erhalten Sie größere Abb. beim Anklicken)

BR81 offen

Zunächst ist die Demontage der Lok durchzuführen. Dabei ist beim Abheben des Gehäuses darauf zu achten, dass die vorderen Tritte vor der Rauchkammertür nicht die filigranen Lampen beschädigen.

 Das Gehäuse sollte an einem sicheren Ort aufgehoben werden, wird es doch erst zum Schluss benötigt.

Nach Abnahme der Bodenplatte wird zunächst die Masseverbindung der Fahrstromkontakte miteinander verbunden.

Danach wenden wir uns der Demontage des Pilzkontaktes zu, den wir mit einer spitzen Zange abziehen.

Zur Not kann mit einem Dorn von oben etwas nachgeholfen werden. Das „Loch“ wird später für unser „Schleiferkabel“ verwendet.

Zunächst sind weitere Arbeiten an der Bodenplatte erforderlich. Durch die Verwendung des o.g. sehr flachen Schleifers halten sich diese jedoch in Grenzen.

Es ist der Schleiferträger zu kürzen; d.h. die Kunststoffplatte ablösen und das überstehende Kupferblech mittels einer Schere abzuschneiden

Jetzt können wir „Maß“ an der Bodenplatte nehmen  denn wir  müssen den Boden etwas plan schleifen. Dabei reicht es, den „Huckel“ im Schleiferbereich zu entfernen. – Bei Verwendung eines anderen Schleifertyps sind die Fräs- und Schleifarbeiten deutlich ausgeprägter. Ich bevorzuge bei meinen Umbauten möglichst  kein neues Loch irgendwo im Chassis für das Schleiferkabel zu bohren, sondern verwende soweit wie möglich die bestehenden. In diesem Falle das Loch des zuvor herausgezogenen Pilzschleifers.

 

Damit wir das Kabel später unsichtbar im Chassis verlegen können, ist der Steuerungsträger abzuschrauben und die darunter liegende rote Bodenplatte mit den 2 Druckkesseln herauszunehmen. Entsprechend dem späteren Kabelverlauf wird auch hier ein wenig in Form eines „Kabelkanals“ das Material herausgearbeitet.

Kanal herausarbeiten und  bitte
auf die richtige Seite achten !

Hierbei sollte besondere Aufmerksamkeit gelten, denn wir brauchen bei Verwendung von dünner Litze z.B. Brawa nur ein wenig Platz.  Mit der Litze nehmen wir immer wieder Maß. Ist auch dieser Schritt vollbracht, kann schon mit der abschließenden Verkabelung begonnen werden. Dazu wird die abgelängte Litze in unseren Kabelkanal eingebracht und die Platte, sowie den Steuerungsträger, ggf. auch die Steuerung wieder eingebaut.

Dabei ist immer auf die Steuerung zu achten !














Nun kann der Schleifer an der Bodenplatte angeklebt werden. Im Gegensatz zu Anderen klebe ich die Schleifer inzwischen mit Sekundenkleber ein. Ein Verschrauben erübrigt sich und ist nicht unbedingt erforderlich. Auch wird hierdurch verhindert, dass sich Scheifer etwas lösen und die Führung nicht mehr stimmt. Dies führt auch zu ungewolltem Schleifergeräuschen. Mit „Aktivatorspray“ ist der Schleifer auch sofort fixiert und fest. Ist der Schleifer später zu wechseln  (das dauert doch schon recht lang, schließlich haben wir ja keinen Dauerbetrieb wie auf Großanlagen)wird die Bodenplatte ausgebaut. Diese wird eine ½ Stunde mit der Klebefläche in ACETON gelegt. Nach kurzer Zeit ist der Schleifer los und der Klebstoff ist abgelöst.
Beim Anbringen des Schleifers ist darauf zu achten, dass die Schleiferspitze nicht direkt die Verschraubung berührt.
Jetzt wird noch das Kabel am Schleifer angelötet und fixiert.

 





Auf der Platine ist noch das rote Kabel an der entsprechenden Stelle anzulöten. Wichtig: Bitte auf der Leiterbahn, denn an dem Platinenauge kann dies dazu führen, dass das Chassis , kurzgeschlossen wird.
Die Leiterbahn daneben durchtrennen.
Von der roten Kabelverbindung darf nur noch eine Verbindung zur NEM sein.
Die Verkabelung ist im Anschluß mit einem Messgerät kurz geprüft werden. Nun brauchen wir nur noch den Wunschdecoder einstecken. Ich empfehle bei dieser Lok den Uhlenbrockdecoder Nr. 73410.
Dieser steckt direkt auf der NEM-Schnittstelle und hat den Vorteil, dass er über eine Susi-Schnittstelle verfügt, so dass später auch ein Soundmodul in der Lok eingebaut werden kann. Schließlich haben wir den von den Fleischmann-Ingenieuren vorgesehenen Decoderplatz neben dem Motor bei dieser Decoderlösung noch frei.


   
Nun kann die erste Probefahrt erfolgen
   
Bilder und Autor: Dirk Möller  III/2007 Der Umbau erfolgt auf eigenes Risiko !