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"Glockenläuten für den Piko - Stier"
(Umrüstung des Hobby-Taurus von Piko auf einen Glockenankermotor)

 

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Sicherlich ist es nicht gerade üblich, den Gedanken zu hegen, eine Hobbylok mit einem Glockenankermotor auszurüsten.
Doch es gab den ein oder anderen Grund, dies dennoch einmal zu probieren.

Zunächst möchte ich aber die markanten Vorteile eines Glockenankermotors kurz aufzeigen:

  • Verbesserung des Fahrverhaltens, Insbesondere beim Anfahren; gute Langsamfahreigenschaften bereits ohne Getriebeumbau
  • niedriges Betriebsgeräusch
  • niedriger Stromverbrauch

 

Der Umbau ist bei diesem Modell sehr einfach und beschränkt sich auf den einfachen Tausch des Motors.
Teileliste:








  • Taurus von Piko in HO
  • Decoder, sofern nicht bereits serienmäßig vorhanden (kein AnDi etc.)
    Anforderung: Sollte Faulhaber/Glockenankermotoren ansteuern können
  • Lötkolben, Lötzinn
  • Kabellitze
  • Heißklebepistole
  • Kombizange
  • Schraubenzieher
  • preiswerter Glockenankermotor: Fa. LEMO SOLAR: 9 Volt / 22 Ø x 25 mm / 1,7 Watt
    Modelleisenbahnmotor 2225U009S38 / mit 2 Wellen (!)
    Die 9 Volt stellen in Verbindung mit dem Decoder bei uns keinen Nachteil dar!
1.     Arbeitsschritt:

Demontage des Gehäuses
Puffer abziehen und Chassis abheben

Decoder ausbauen und sichern
 
   
2. Arbeitsschritt:

Die Verbindungen des Motors zur Platine werden abgelötet, bitte Lötpunkte notieren!
Platine nach "hinten" wegklappen. Die Verkabelung ist ausreichend lang.
Anmerkung: Bei unserem Modell handelte es sich ursprünglich um eine DC-Lok, die zwischenzeitlich auf Wechselstrombetrieb umgerüstet wurde. Die Platine samt Anschlüssen kann somit etwas anders aussehen.
   
 
3. Arbeitsschritt:

Ausbau des bisherigen Motors.
Schraubenzieher an der entsprechenden Seite ansetzen und den Motor zunächst samt Heißkleber vom Fahrgestell lösen. Danach den Motor leicht heraushebeln und die Kardanwellen abziehen.
Hilfsweise die Lok umdrehen, dann fällt der Motor schon fast von selbst heraus.
 
   
4. Arbeitsschritt:

Kardanwellen sichern und zur Seite legen.

   
   
5. Arbeitsschritt:

Abziehen der Buchsen mittels Schraubenzieher.
Bitte vorsichtig zwischen Buchse und Motor einen spitzen Schraubenzieher ansetzen und die Buchse auf beiden Seiten lösen und abziehen.
   
   
6. Arbeitsschritt:

Einkürzen der "Flügel".
Motorkontakte bitte einkürzen, 3-4 mm sind ausreichend.
   
   
7. Arbeitsschritt:

Aufziehen der Buchsen
... bitte gleichmäßig ohne Druck.
Klebstoff ist nicht erforderlich !
   
   
8. Arbeitsschritt:

Anlöten der Motoranschlüsse

   
   
9. Arbeitsschritt:

Motor mit den Kardanwellen einsetzen.
Dabei ist bitte darauf zu achten, dass die "Kupplungshaken" an den Wellenköpfen nicht abbrechen. Bitte mehrfach versuchen ... Keine Gewalt oder Kraftanwendung !!!
   
   
10. Arbeitsschritt:


Das Einkleben des Motors mittels Heißkleber.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Wellen zu den Drehgestellen hin eine Linie bilden. Durch die Bauform des Motors kippt dieser gern --> ggf. mit etwas Heißkleber in der rechten Ecke fixieren und dann ausrichten. Die Kabel bzw. die Motoranschlüsse dürfen keine Verbindung zum Fahrgestell bekommen. Sie werden komplett eingegossen und sind somit gleichfalls isoliert. Sobald es PASST, kann der Motor vollends eingeklebt werden.
   
   
11. Arbeitsschritt:
Leiterbahn  an der gezeigten Stelle entfernen.
Für die Schraube, die die Platine fixiert, wird ein neues Loch gebohrt. Das Versetzen der Platine um ein Stück zur Seite stellt kein Problem dar, ist doch ausreichend "Luft" unter der "Haube".
   
   
12. Arbeitsschritt:


Kabel der Motoranschlüsse anlöten.
Mittels eines Meßgerätes nehmen wir nun eine Prüfung der Anschlüsse vor.
Ist alles in Ordnung, kann der Decoder eingesetzt werden.

Sicherlich fehlen den Elektronikfreaks jetzt die zuvor ausgebauten Bauteile (Entstörkondensator und Spulen),  aber bei unserem Decoder ist das nicht zwingend nötig.
   
   
13. Arbeitsschritt:


Probefahrt....
Bevor wir diese machen, sollten wir in unserer Anleitung für den eingebauten Decoder nachschauen, welche Parameter zu ändern sind, um "Glockenankermotoren" decoderseitig ansteuern zu können.
Parameter entsprechend ändern. Je nach verwendetem Decoder - hier gilt der persönliche Geschmack bei der Auswahl - sollten die Parameter noch "feinjustiert" werden. 
Jetzt das Gehäuse aufsetzen und die Puffer einstecken.
   
Die Probefahrt nach diesem SPASS - Umbau verlief bei diesem Modell zur vollsten Zufriedenheit.
Es ist nun selbst bei hoher Geschwindigkeit kaum noch zu hören.
Die Langsamfahreigenschaften und auch das Anfahren überzeugen - mehr geht nur mit einem zusätzlichen Getriebeumbau ... !
Die Zugkraft des Motors ist völlig ausreichend.

 

Dirk Möller, Bochum, im Februar 2008

P.S.: Der Umbau erfolgt wie immer auf eigenes Risiko. Garantien des Herstellers oder des Handels erlöschen.

 

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