DerModellbahnchecker
Unser Portal für Wechselstrombahner  

 

"Versilbern von Modellen"
(Optimierung der Stromaufnahme bei Umbauten von DC auf AC)

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Bei vielen heute angebotenen Lokomotiven hat der jeweilige Hersteller  bereits die Konstruktion für Gleichstrom- bzw. Wechselstromfahrer weitestgehend angepasst.

Dies führt dazu, dass bei div. Modellen z.B. an der Stelle wo bei einem Wechselstrommodell der Schleifer seinen Platz findet, die Radschleifer für die "Gleichstrombahner" eingebaut sind.

Wer keine M-Gleise hat und C-Gleis bzw. das K-Gleis (nicht das alte der 1. Generation) verwendet, kann getrost wie folgt vorgehen:

Bei einem möglichen Umbau auf Wechselstrom ist zwar der erforderliche „Punktkontaktschleifer“ schnell eingebaut, aber die Radschleifer für eine Masseaufnahme stehen ohne Modifikationsarbeiten nicht mehr zur Verfügung.
Einige Modellbahner tauschen deshalb die Radsätze (sofern  diese in einer Wechselstrom-Variante zu erhalten sind), oder nehmen erhebliche Zusatzarbeiten für den Umbau vor.
Man mag zwar im Einzelfall vielleicht auf die Radschleifer auf einer Lokseite verzichten können, aber für eine bessere Stromversorgung und bei Rückmeldung am Gleis mittels „Masse“ sind diese unverzichtbar.  
Dies gilt auch für Vorlauf- und Nachlaufachsen !

   

Am Beispiel einer Dampflokomotive (Nr.:0640  = Württ. AD Ep. I) von BRAWA zeige ich eine sehr einfache Lösung:

  • Bei einer Gleichstromvariante sind die Räder zumeist auf einer Modellseite mittels einer Kunststoffhülse von der Achsewelle isoliert. Diese Isolierung gilt es nun zu überbrücken.

  • Ein Ausbau der Achsen ist übrigens nicht erforderlich. Jedoch sollte das Modell auf stabilem Untergrund z.B. einer Lokliege aus Schaumstoff liegen.

1.     Arbeitsschritt:


Die rote Farbe am Radstern und der Achswelle wird  mittels sehr feinem Schmergelpapier (nur ein kleines Stück nehmen und nicht das Modellgehäuse etc. berühren) oder etwas Verdünner mit einem Q-Tipp (Vorsicht bei Kunstoffmodellen) abgetragen. Keine Minibohrmaschine mit Schleifaufsatz nehmen !
   
Ursprungszustand        
so sollte es sein:  
   
2. Arbeitsschritt:

Nun wird Silberleitlack (erhältlich im gut sortierten Elektronikladen) mittels Pinsel auf den Radstern, die Hülse und die Achswelle hauchdünn aufgetragen.
Nachdem der Lack getrocknet (!)  ist, erfolgt eine kurze Kontrolle mittels Messgerät, ob auch beide Radreifen auf der gleichen Achse nunmehr miteinander verbunden sind.
   
 
 
3. Arbeitsschritt:

mittels roter Farbe (z.B. Humbrol, Revell) das "Silber" überlackieren.
Fertig !
Nun ist aus dem Gleichstromradsatz ein Wechselstromradsatz geworden. Bei Bedarf lässt sich der Vorgang auch wieder rückgängig machen (Schritt 1 und 3).
 

Bei Lokomotiven ohne Speichenräder lässt sich das Lackieren am einfachsten von der Rückseite durchführen. Gerade unter dem Aspekt, dass Räder oft brüniert oder sogar bedruckt sind… (Vorsicht: Es gibt Modelle bei denen kein Massepotential anliegt sondern der Strom vom Mittelschleifer !!!, in diesem Fall empfehlen ich nicht den o.g. Umbauweg).
Übrigens funktioniert diese Lösung bestens bei Wagen, zu denen es keine Wechselstromradsätze gibt, oder aus Kostengründen (z.B. bei Gebrauchtkauf) darauf verzichtet wird.

Anmerkung: Es empfiehlt sich bei älteren Modellen die Achsen auf das AC-Innenmaß zusammenzudrücken.

Tipp: Seit geraumer Zeit finden sich Gleichstrommodelle zu sehr attraktiven Preisen.  Bei einer sehr deutlichen  Preisspanne zu einem eventuell erhältlichen Wechselstrommodell sicherlich für den ein oder anderen ein Grund auf diese Methode zurückzugreifen.

Erfolgreich wurden neben diesem Modell auch bereits weitere Brawa-Lokomotiven oder beispielsweise Trix-Lokomotiven, wie beispielsweise die T3 (Nr.: 22018)  umgebaut.

 

Dirk Möller, Bochum

P.S. der Umbau erfolgt wie immer auf eigenes Risiko.