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LILIPUT  131410

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zunächst ein paar Impressionen:

 

Bestell-Nummer Bezeichnung Betriebs-Nr.: Bahngesellschaft Epoche UVP in € -2009-
131410 BR 93.13 93 1353 DR. II .

 

Kurzinfo zum Vorbild:

Reihe 93 der ÖBB

In den 1920er-Jahren machte sich für die Eisenbahn – ähnlich wie im Deutschen Reich – auch in Österreich die zunehmende Konkurrenz des Straßenverkehrs immer stärker bemerkbar. Besonders die Nebenbahnen waren vom fortschreitenden Verkehrsrückgang betroffen – folglich mussten die Österreichischen Bundesbahnen BBÖ reagieren und den Nebenbahndienst attraktiver und vor allem moderner und damit schneller gestalten. Bislang war auf den Nebenbahnen vor allem altes Fahrzeugmaterial „aufgebraucht“ worden, das für den Hauptbahndienst nicht mehr geeignet war und meist aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammte; die Lokomotiven waren daher nicht nur technisch veraltet, sondern auch zu schwach für die gesteigerte Zuggewichte und zu langsam für eine Beschleunigung des Verkehrs. Daher war es nur konsequent, dass die BBÖ deshalb trotz aller finanzieller Sorgen 1925 die Lokomotivfabrik Floridsdorf mit dem Entwurf einer neuen Heißdampf-Tenderlokomotive beauftragte.

Die Forderung nach freizügiger Verwendung auf den nur für geringe Radsatzlasten bis 11 t ausgelegten Nebenbahnen Österreichs führte zur Bauart 1’D1’ mit seitenverschiebbarer vorderer und hinterer Adams-Laufachse, die das Befahren von Kurvenradien bis zu 100 m hinab erlaubten. Gemäß der österreichischen Gepflogenheiten wurde für die neuen Tenderlokomotiven die Reihenbezeichnung 378 festgelegt. Sie entstanden zeitgleich mit der vierfach gekuppelten Rangierlok der Reihe 478, mit der sie im Zuge der Vereinheitlichung viele Baugruppen gemeinsam hatten. Gegenüber der bewährten D-Kuppler-Reihe 178 nach Gölsdorfschen Bauprinzipien erhielt die neue, unter Federführung von Oberbaurat Alexander Lehner entstandene Reihe 378 eine um 31 % größere Verdampfungsheizfläche und einen um 21 % größeren Rost. Wie alle BBÖ-Neubauten der damaligen Zeit erhielten die 378er Lentz-Ventilsteuerung mit Zwischenhebeln; die ersten Maschinen verfügten zudem noch über die von der Reihe 178 übernommenen Vollgussscheibenräder mit 1140 mm Durchmesser, spätere Lieferungen hatten dann Stahlgussspeichenräder. Die seitlichen Wasserkästen verfügten über ein Fassungsvermögen von 10 m3, 3 t Kohle konnten mitgeführt werden. Als Höchstgeschwindigkeit waren 60 km/h zugelassen.

Zwischen 1927 und 1931 entstanden in mehreren Lieferserien bei allen österreichischen Lokomotivherstellern insgesamt 167 Exemplare der Reihe 378. Sie kamen nach ihrer Ablieferung vor allem auf den Nebenbahnen in Ober- und Niederösterreich sowie in Kärten und der Steiermark zum Einsatz. Auch auf Hauptbahnen waren sie abschnittsweise eingesetzt. Die ausgewogene Konstruktion konnte sich im Betriebsdienst vollauf bewähren und erlaubte das Führen von 440 t schweren Zügen on der Ebene mit Höchstgeschwindigkeit, in der 10 ‰-Steigung waren bei 50 km/h noch Zughakenlasten von 150 t möglich. Mit den neuen Lokomotiven konnte der Zubringerverkehr zu den Hauptbahnen erheblich beschleunigt werden.

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurden die Maschinen der Reihe 378 in die neue Reichsbahnbaureihe 93.13-14 umgezeichnet (93 1301-1467); an ihrem Einsatzgebiet änderte sich hingegen nichts. Durch Kriegseinwirkungen wurden elf Loks so schwer beschädigt, dass sie ausgemustert werden mussten; vier weitere verblieben in Jugoslawien, wohin 1946 weitere 24 Maschinen abgegeben werden mussten, die dort die Reihenbezeichnung 53 erhielten. Die nach 1945 wieder neu eingerichteten Österreichischen Bundesbahnen hielten für ihre verbliebenen 128 Loks an der DR-Baureihenbezeichnung 93 fest, die sich auch nach der Umzeichnungsaktion von 1953 nicht änderte. Verzichten konnten die ÖBB auf ihre wendigen Nebenbahnmaschinen nicht, auch wenn immer mehr Dieselloks in deren angestammten Revieren Einzug hielten. Ab 1955 erhielten insgesamt 72 Maschinen, also in etwa zwei Drittel des Bestandes, einen der bei den ÖBB sehr weit verbreiteten Giesl-Ejektoren, der zu einer erheblichen Leistungssteigerung von etwa 30 % führte. Bis 1965 blieben alle Loks einsatzfähig, erst dann begannen die Ausmusterungen. Dennoch standen 1970 immer noch 107 Loks der Reihe 93 im Dienst. Zusammen mit der Reihe 52 waren sie die am längsten von der ÖBB eingesetzte Dampflokreihe, von denen einige auch das offizielle Ende des ÖBB-Dampfbetriebes Ende 1976 überlebten. Mehrere Maschinen wurden sogar noch bis 1982 betriebsfähig vorgehalten. Entsprechen groß ist auch die Zahl der überlebenden Maschinen, die bei mehreren Museumsbahnen – zum Teil betriebsfähig – vorgehalten werden.

Unser Testergebnis: 

Details inside Fahreigenschaften/Technische Ausrüstung
Details outside Detaillierung


Fazit: 07/09




Dieses Liliput-Modell ist optisch wiederum sehr gelungen. 
Insbesondere gefällt uns die sehr schöne Detaillierung des Gestänges. 
Die für Viele doch außergewöhnlichen Radscheiben ziehen sofort die Blicke auf sich. 
Die Fahreigenschaften werden leider etwas getrübt durch die geringen Zugkräfte. 
Das geringe Reibungsgewicht fördert diese Eigenschaft. Abhilfe bringt hier ein kleines eingeklebtes Bleiplättchen im Führerhausdach oder etwas Bleiband neben dem Decoder. 
Das Modell verfügt über einen serienmäßigen ESU-LokPiloten.
Der Lok liegt ein "Beutelchen MiKrokohle" bei, mit dem den Kohlenkasten noch aufwerten kann.

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