Kurzinfo
zum Vorbild: V 90
Zu Beginn der 60er-Jahre fehlte der Deutschen Bundesbahn für
den Dienst an den Ablaufbergen der Verschiebebahnhöfe und im
schweren Rangierbetrieb eine geeignete Nachfolgerin für die
veralteten Dampfloks der BR 94. In Anlehnung an die
Konstruktion der V 100 entwickelten das BZA Minden und die
MaK in Kiel daher ab 1963 die Baureihe V 90, die spätere BR
290. Ab 1964 wurden zunächst 20 Vorausmaschinen gebaut; die
Serienlieferung begann 1966 mit Lok V 90 021. Gegenüber den
20 Vorserienloks hatte sie eine mit 14320 mm (gegenüber
14000 mm) etwas größere Länge über Puffer (LüP). Bis 1974
wurden insgesamt 407 Maschinen an die DB abgeliefert. Mit
einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h (Vorserienloks: 70
km/h) und der großen Zugkraft erfüllte sie hervorragend die
von ihr geforderten Betriebseigenschaften. Durch ihren, dem
Güterverkehr vorbehaltenen Einsatzbereich konnte auf den
Einbau einer Zugheizung verzichtet werden, dafür erhielten
die viele Maschinen als „Bergfunk“ eine Funkfernsteuerung
für den Dienst an Ablaufbergen. Eine weitere Maschine ging
1974 als 290 999 an die Bundeswehr, die sie 1996 an die DB
AG veräußerte.
Auf eigene Rechnung fertigte die MaK 1965 fünf weitere V 90
mit hauseigenen 8-Zylinder-Reihenmotoren (statt der
12-Zylinder-Motoren von MTU) und einer größeren
Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h, mit denen man auch
Privatbahnen ansprechen wollte. Sie erhielten die
Bezeichnung V 90 P (P für Privatbahn), jedoch lediglich zwei
Maschinen konnten an die Dortmunder Eisenbahn veräußert
werden. Für die drei anderen Maschinen interessierte sich
jedoch die DB, die sie zunächst anmietete und als V 90 901
bis 903 in ihren Bestand einreihte. 1972 erfolgte der Kauf
der jetzt als 291 901-903 bezeichneten Loks.
Im Anschluss an die Beschaffung der 290er nahm die DB
schließlich zwischen 1974 und 1978 auch 100 Serienmaschinen
der BR 291 ab.
Anläßlich späterer Umbauten erhielten viele 290er und 291er
zur Personaleinsparung seit 1995 eine neue Funksteuerung,
die der Lokrangierführer als Fernbedienung vor dem Bauch
tragen kann. So umgebaute Maschinen wurden unter
Beibehaltung ihrer Ordnungsnummern in die neuen Baureihen
294 (ex 290) und 295 (ex 291) umgezeichnet. Bereits mit „Bergfunk“
ausgerüstete 290er wurden durch diese zusätzliche
Fernsteuerungsmöglichkeit zur neuen BR 296.
Auf das ursprüngliche Bordeauxrot folgten später die neuen
DB-Farbschemata in Oceanblau-Beige, Orientrot und seit Ende
der 90er-Jahre auch Verkehrsrot.
Das Vorbild der verkehrsroten Märklin-Lok, 290 022, wurde
1966 von MaK unter der Fabriknummer 1000395 als V 90 022 an
die DB abgeliefert. Die Maschine ist der DB Cargo,
Niederlassung Nürnberg zugeteilt, als Revisionsdatum ist der
19.11.1998 angeschrieben.
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