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					Kurzinfo 
					zum Vorbild:E 10.12
 Für ihr neues „Flaggschiff“, den 
					„Rheingold“, benötigte die Deutsche Bundesbahn Anfang der 
					60er-Jahre eine repräsentative und zugkräftige E-Lok. Die 
					Wahl fiel auf die bewährte E 10, der man jedoch mit einem 
					stromlinienförmigeren Lokkasten zu mehr Prestige verhalf. 
					Gegenüber den Serien-E 10 hoben sich die „Rheingold-Loks“ 
					auch durch den exakt zu den neuen Wagen passenden 
					zweifarbigen beige-blauen Anstrich sowie die Auslegung für 
					eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h ab, die u. a. den 
					Einbau von Schnellfahrdrehgestellen und anders übersetzten 
					Getrieben bedingten. Zur Unterscheidung von den normalen 
					Kasten-E 10 erhielten sie die Baureihenbezeichnung E 10.12 
					mit den Betriebsnummern E 10 1265 bis 1270.Jedoch waren die Maschinen zum Start 
					des neuen „Rheingold“ zum Sommerfahrplan 1962 noch nicht 
					fertiggestellt, sodass zunächst fabrikneue Kasten-E 10 mit 
					„ausgeliehenen“ Schnellfahrdrehgestellen vor den schnellen 
					und luxuriösen  
					Zügen zum Einsatz kamen. Nach wenigen Wochen jedoch wurden 
					diese von den aufgrund ihrer charakteristischen 
					Frontformgebung als „Bügelfalte“ bezeichneten Neubauloks 
					abgelöst.
 1964 folgte mit den Loks E 10 1308-1312 
					die Beschaffung weiterer fünf Maschinen, die für die 
					Bespannung des „Rheinpfeil“ vorgesehen waren, doch auch ihre 
					Ablieferung verzögerte sich, so dass zunächst wiederum 
					Kasten-E 10 einspringen mussten.
 Die neue Formgestaltung der 
					„Bügelfalten-E 10“ gefiel so gut, dass die DB auch ihre 
					langsameren, normalen E 10 ab der Ordnungsnummer 288 mit 
					diesen Aufbauten liefern ließ.
 Kurz vor dem Abschluss des E 10-Baus 
					beschaffte die DB 1968 nochmals 20 Loks der schnelleren 160 
					km/h-Variante, die nach Einführung der Computernummer gleich 
					als 112 485 bis 504 bezeichnet wurden. Sie gelangten bereits 
					in der rot-beigen TEE-Lackierung zur Ablieferung, mussten 
					jedoch im Gegensatz zu ihren E 10.12-Vorgängerinnen auf die 
					Henschel-Schnellfahrdrehgestelle verzichten. Fortan waren 
					sie im hochwertigen und schnellen TEE-Reisezugverkehr 
					eingesetzt, bis ihr die ab 1971 in Dienst gestellten 
					Serien-103 mehr und mehr dieser Aufgaben abnahmen und die 31 
					Maschinen der BR 112 in die Bespannung weniger 
					prestigeträchtiger Züge abdrängten.
 Mitte der 80er-Jahre traten vermehrt 
					Verschleißerscheinungen an den 112ern auf, die die einstigen 
					Paradepferde ohne aufwendige Instandsetzungen nur noch für 
					untergeordnete Dienste empfahlen. 1988 wurden die mit 
					Seriendrehgestellen versehenen 112 485 bis 504 ebenso wie 
					die normalen 110er auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 
					km/h herabgesetzt und zur Unterscheidung von den anderen 
					Maschinen als neue BR 114 geführt, später jedoch durch 
					andere Drehgestelle weiter den normalen „Bügelfalten“-E 10 
					angepasst und schließlich in diese Baureihe umgenummert.
 112 265-270 und 112 308-312 mit ihren 
					Schnellfahrdrehgestellen mussten aufgrund des enormen 
					Verschleißes sogar auf 120 km/h begrenzt werden. Ihre 
					bisherige Baureihenbezeichnung 112 verloren sie 1992 im Zuge 
					der Vereinigung von DB und DR an die ehemaligen 212er der 
					DR. Stattdessen hießen die ehemaligen „Rheingold-Loks“ nun 
					113. Ab 1994 erfolgte jedoch eine aufwendige Aufarbeitung 
					der elf Maschinen, die sie wieder für 160 km/h ertüchtigte. 
					Dennoch werden sie – DB Regio zugeteilt – vorrangig nur noch 
					im Regionalverkehr eingesetzt. Einige Maschinen gingen auch 
					an DB Autozug, wo sie jetzt als BR 115 im Einsatz stehen.
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