Kurzinfo
zum Vorbild:
Seetal-Krokodil
Für den Güterzugdienst auf der aargauischen Seetalbahn
Wildegg – Emmenbrücke beschafften die SBB 1926 von SLM und
BBC drei Güterzugloks als De 6/6 15 301 bis 15 303. Ihre
Konstruktion war an die des „Schmalspur-Krokodils“ Ge 6/6
der Rhätischen Bahn angelehnt, das Antriebskonzept wies
zudem große Ähnlichkeit mit dem der Be 4/6 und der E 3/3 der
SBB auf. Beide dreiachsigen Drehgestelle der De 6/6 waren
durch die mittig aufgesetzte Lokbrücke verbunden, allerdings
nicht wie den großen „Krokodilen“ untereinander
kurzgekuppelt. Die jeweils innenliegende Kuppelachse der
Drehgestelle wurde über eine Vorgelegewelle und
Schrägstangen von den in den Vorbauten liegenden, 1170 PS
leistenden Motoren angetrieben. Im Mittelteil befanden sich
zwischen den beidseitig angeordneten Führerständen die
Transformatoren; beide werde durch einen seitlichen Gang mit
Fenster miteinander verbunden. Auf dem Dach sitzt ein
einzelner, zentral angeordneter Stromabnehmer.
Ursprunglich war die erst 1922 von den SBB übernommene
vormalige private Seetalbahn mit 5,5 kV/25 Hz
elektrifiziert, worauf beim Bau der drei Maschinen noch
Rücksicht genommen werden musste, jedoch ließen sich die
Loks vorausschauenderweise nach einer in der Werkstatt
durchzuführenden Umstellung auch unter 15 kV betreiben. 1930
folgte die Umstellung der Seetalbahn auf das in der Schweiz
übliche Vollbahn-Stromsystem. Die Höchstgeschwindigkeit
betrug zunächst 40 km/h und wurde dann später schrittweise
auf 50 km/h angehoben.
Zeitlebens kamen die drei De 6/6 fast ausschließlich auf
ihrer Stammstrecke zum Einsatz, wo sie vorwiegend den
Güterzugdienst bestritten. Zuletzt teilten sich die
Veteraninnen diesen Dienst noch mit den moderneren Re 4/4 II
und III. Bereits 1982 wurde 15 302 abgestellt; ihr folgten
bis Mitte 1983 auch 15 303 und 15 301. Letztere wurde
anschließend an die Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) verkauft.
Aktuell ist sie nach einer aufwändigen Totalrevision wieder
betriebsfähig. Im Rahmen des Projekts Stiftung Bahnpark
Brugg soll sie demnächst wieder für Sonderfahrten in ihrer
alten Heimat zur Verfügung stehen.
à
Surf-Tipp: Weitere Infos zur De 6/6 und ihrer
Stammstrecke im Internet